Wie holt man Mitarbeitende im Wandel ab? Systemische Ansätze für echte Beteiligung

Veränderungsprozesse scheitern selten an Konzepten – oft aber an fehlender Akzeptanz. Wenn Mitarbeitende sich nicht mitgenommen fühlen, entsteht Widerstand. Systemische Organisationsentwicklung sieht darin keinen Fehler, sondern einen Hinweis: Wandel braucht Beziehung, nicht nur Planung.

Mitarbeitende ernst nehmen – nicht nur informieren

Viele Change-Prozesse setzen auf Top-down-Kommunikation: Eine Vision wird formuliert, Maßnahmen verkündet, Veränderungen implementiert. Doch Beteiligung beginnt nicht bei der Präsentation – sondern bei der ersten Frage: „Wie erleben Sie die Situation?“

Ein Beispiel aus der Praxis: In einem Industrieunternehmen sollten neue digitale Prozesse eingeführt werden. Die Geschäftsleitung informierte früh – und dennoch war die Stimmung im Team skeptisch. Erst als die Mitarbeitenden in Workshops eigene Perspektiven, Erfahrungen und Verbesserungsvorschläge einbringen konnten, entstand ein echter Dialog. Das Ergebnis: nicht nur höhere Akzeptanz, sondern auch bessere Lösungen.

Was fördert Beteiligung im Wandel?

  1. Frühe Einbindung: Beteiligung darf nicht nachträglich passieren. Wer von Anfang an gefragt wird, fühlt sich als Teil des Ganzen.

  2. Verschiedene Stimmen hören: Nicht nur Führungskräfte oder „laute“ Mitarbeitende – auch leise Stimmen und Querschnittsperspektiven sind wertvoll.

  3. Prozesse sichtbar machen: Wandel darf nachvollziehbar sein. Wer sieht, wie Entscheidungen entstehen, kann sie besser mittragen.

Sinn vermitteln: Nicht jede Veränderung ist beliebt – aber jede braucht eine nachvollziehbare Begründung. Der „Purpose“ wirkt oft stärker als das „Wie“.

Schmetterlinke und verpuppte Raupen - Symbol für Beteiligung und gemeinsamen Wandel.

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Systemisch denken heißt: Verantwortung verteilen

In der systemischen Sichtweise trägt niemand den Wandel „allein“. Veränderung entsteht im Zusammenspiel – aus vielen kleinen Impulsen, aus Irritation und Resonanz. Ziel ist nicht Steuerung, sondern Selbstorganisation: Mitarbeitende als Mitdenkende und Mitgestaltende.

Das bedeutet auch: Unsicherheit zulassen. Wandel ist kein linearer Prozess. Wer Beteiligung ernst nimmt, muss mit Unerwartetem rechnen – und bereit sein, sich selbst infrage zu stellen.

Fazit

Wandel gelingt, wenn er gemeinsam getragen wird. Systemische Organisationsentwicklung schafft Räume, in denen Beteiligung möglich ist – nicht als Pflichtübung, sondern als Quelle von Energie, Verantwortung und Innovation.

Sie möchten Veränderung mit Ihren Mitarbeitenden gestalten? Ich begleite Sie mit systemischem Blick, klarem Prozess und offenem Ohr – für einen Wandel, der wirklich bewegt.


Ich bin Daniela Wilberg, systemische Organisationsentwicklerin. Wenn Sie mehr erfahren möchten: Lesen Sie gern weitere Artikel oder treten Sie mit mir in Kontakt.

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