Change-Kommunikation: Dos & Don’ts im Wandel

Veränderung braucht Sprache. Und zwar eine, die berührt, klärt und verbindet. Gerade in Transformationsprozessen ist Kommunikation kein Begleitinstrument – sie ist Teil des Wandels selbst. Systemische Organisationsentwicklung legt dabei besonderen Wert auf Dialog, Haltung und Kontextsensibilität.

Kommunikation ist Beziehung

Ob eine Veränderung als glaubwürdig empfunden wird, hängt nicht nur von den Inhalten ab, sondern von der Art der Vermittlung. Wer erklärt, ohne zuzuhören, verliert Vertrauen. Wer motivieren will, ohne Sorgen anzuerkennen, wirkt unglaubwürdig.

Ein Beispiel aus der Praxis: In einem Dienstleistungsunternehmen wurde eine Reorganisation angekündigt – per E-Mail, ohne Raum für Rückfragen. Die Folge: Verunsicherung, Flurfunk, Rückzug. Erst durch eine moderierte Dialogreihe mit Führungskräften und Mitarbeitenden konnten Missverständnisse geklärt und Vertrauen wieder aufgebaut werden. Die E-Mail wurde nicht vergessen – aber der Dialog danach veränderte die Wirkung.

Die Dos der Change-Kommunikation

  1. Früh und ehrlich kommunizieren: Wer informiert, wenn „alles schon beschlossen ist“, wirkt intransparent. Auch Ungewissheit darf geteilt werden.

  2. Zuhören ermöglichen: Kommunikation ist keine Einbahnstraße. Beteiligungsformate schaffen Räume für Fragen, Sorgen und Perspektiven.

  3. Sprache anpassen: Keine Change-Floskeln („wir müssen alle mitziehen“), sondern klare, menschliche Worte – aus dem echten Erleben gesprochen.

  4. Betroffenheit ernst nehmen: Wer vom Wandel betroffen ist, hat das Recht, gehört zu werden – auch mit Kritik oder Emotionen.

Verbindung halten: Kontinuität schafft Sicherheit. Lieber kleine Updates regelmäßig als große Reden selten.

Schild mit der Aufschrift: If you´re reading this, it´s tim for change - Symbol für Veränderungskommunikation mit Beteiligung.

Worauf kommt es bei Kommunikation im Wandel an? Systemische Impulse für eine glaubwürdige, wirksame Change-Kommunikation – jenseits von Floskeln.

Die Don’ts der Change-Kommunikation

  • Verharmlosung („Es ändert sich gar nicht so viel“) – führt zu Misstrauen.

  • Fachjargon und PR-Sprache – schafft Distanz.

  • Kanalverwechslung – sensible Themen gehören nicht ins Intranet-Statement.

  • Ignorieren von Emotionen – verhindert Verarbeitung.

  • „Alibi-Beteiligung“ – Beteiligung muss ernst gemeint und wirksam sein.

Systemisch kommunizieren heißt: nicht wissen dürfen

In der systemischen Haltung darf Unsicherheit sein. Wer alles weiß, kommuniziert oft an der Realität vorbei. Wer sagt „Wir wissen noch nicht alles – aber wir halten Sie auf dem Laufenden“, ist glaubwürdiger als jemand, der jede Antwort vorgibt. Gute Kommunikation lebt von Beziehung, nicht von Perfektion.

Fazit

Change-Kommunikation ist kein Format, sondern eine Haltung: ehrlich, dialogisch, sensibel. Systemische Begleitung hilft, Worte zu finden – für das, was wirklich gesagt werden muss.

Sie möchten Ihre Veränderung kommunikativ begleiten? Ich unterstütze Sie beim Aufbau einer glaubwürdigen, wirkungsvollen Kommunikationskultur – damit Wandel gelingt.


Ich bin Daniela Wilberg, systemische Organisationsentwicklerin. Wenn Sie mehr erfahren möchten: Lesen Sie gern weitere Artikel oder treten Sie mit mir in Kontakt.

Weiter
Weiter

Wie holt man Mitarbeitende im Wandel ab? Systemische Ansätze für echte Beteiligung